Möglicher Radwegebeginn - Hier könnte der geplante Radweg von Förrenbach nach Thalheim beginnen, vorausgesetzt die staatlichen Fördergelder wären höher. Zum jetzigen Zeitpunkt ließe sich der Radweg nicht finanzieren, so der Gemeinderat. Man will warten bis günstigere Förderprogramme für Radwege aufgelegt werden.

05.06.2022
Radwegeplanung und Einweihungen

In der ersten Juni-Sitzung des Gemeinderates im Kainsbacher Dorfgemeinschaftshaus ging es im Wesentlichen um die Planungsentwürfe eines Radweges entlang der Staatsstraße 2236 zwischen Förrenbach und Thalheim. Nach der Genehmigung der Protokolle übergab Bürgermeister Bernd Bogner an Frau Schmidt und Herrn Meyer vom Ingenieurbüro Meyer & Schmidt aus Lauf.


Radwegeplanung

Die beiden Fachleute, die genug Erfahrung in der Planung und Umsetzung von staatlichen und kommunalen Geh- und Radwege in und außerhalb des Landkreises haben, stellten ihre Planung im Detail vor. Folgende Daten wurden bekanntgegeben:

  • straßenbegleitender Geh- und Radweg (eng an Straßenführung angepasst)
  • asphaltiert, Bankette geschottert
  • durchgängig südlich der Staatsstraße
  • Länge der Baumaßnahmen 3,42km
  • Regelbreite auf freier Strecke und auch in Gewässernähe:  2,50m
  • Breite des Geh- und Radweges 2,50m zzgl. 2 x 0,5m Bankett
  • Regelquerschnitt von links nach rechts:  Staatsstraße, 1,75m Trennstreifen (1,25m grünes Straßenbankett + 0,5m geschottertes Radwegebankett), 2,5m Radweg, 0,5m Seitenbankett, Böschung/Wassergraben (evtl. mit Geländer zur Absturzsicherung)
  • Höhenunterschied zwischen Förrenbach und Thalheim 24,0m
  • max. Längsneigung 6,0% (am steilsten Teilstück)
  • Baubeginn:  Thalheimer Straße, Einmündung Furtweg / Arzloher Weg, rechts der Fahrbahn
  • Ausbau bis Kläranlage Thalheim 2,62km
  • Anschluss an bestehenden Fußweg von der Kläranlage bis zum vorhanden Fußweg ca. 0,45km, Verbreiterung und Neuaufbau notwendig
  • Weiterführung bis Ortseingang Thalheim 0,17km, Radfahrschleuse zur sicheren Überleitung der Radfahrer auf die Staatsstraße
  • Bei Gewässernähe: Ufer- und Böschungssicherungen (Spundwände, Gabionen, Natursteinmauern, Gewässerverdrückung) an mehreren Stellen notwendig
  • Querungen des Radweges für Grundstücksanbindungen (Feldzufahrten und Wirtschaftswege):  mehrfach notwendig, asphaltiert
  • Alternativtrasse:  Nachteile durch viele Grundstücksteilungen (Biotope, Landschaftsschutz)
  • Geschätzte Baukosten, gerundet: ca. 2.373.000€
  • Baunebenkosten, gerundet: ca. 441.000 €
  • Gesamtkosten für Gemeinde: ca. 2.814.000 €
  • Förderung: ca. – 1.688.400 €
  • Gesamtkosten (nicht förderfähig): ca. 1.125.600 €
  • Sonstige notwendige Abstimmungen:  Baugrunduntersuchungen (mit Ergebnisbericht), Behördengespräche (Polizei, Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt, Behindertenbeauftragter, Untere Naturschutzbehörde, spezielle artenschutzrechtliche Relevanzprüfung (saP), landschaftspflegerische Begleitplanung (Ausgleichsflächen), Wasserrechtsantrag, Gewässerverlegungen, Fortschreibung der Entwurfsplanung
  • Grunderwerb (ohne nicht machbar)

Nach einer offenen Diskussion im Gemeinderat kam man zu dem Entschluss, den Radweg vorerst nicht zu bauen, zumal man diesen auch im laufenden Haushalt nicht berücksichtigt hat. Der Eigenanteil der Gemeinde ist so hoch, dass man warten müsse bis sich andere Fördermaßnahmen ergäben, so die Mehrheitsmeinung. Man könne sich ein derartiges Bauprojekt schlichtweg momentan nicht leisten, zumal man auch die steigenden Baukosten im Blick haben müsse.


Bauantrag

Den Bauantrag zur Generalsanierung und zum Umbau eines denkmalgeschützten Anwesens in ein Dreifamilienwohnhaus in Happurg genehmigte das Gremium einstimmig (16:0 Stimmen).


Sonstiges

Der Bürgermeister informierte darüber, dass an den Stolleneingängen in Happurg weitere Sicherungsmaßnahmen nötig seien. Zur geplanten Sanierung bzw. zum möglichen Neubau der Mittelschule Hersbruck sei eine gemeinsame Sitzung der Mitgliedsgemeinden im Schulverband im Markgrafensaal in Hohenstadt geplant. Derzeit laufe die Strombündelausschreibung des Bayerischen Städte- und Gemeindetages, so Bogner. Bezüglich der Anschaffung von drei neuen Feuerwehrfahrzeugen in den Gemeindeteilen Kainsbach, Thalheim und Förrenbach wird zurzeit eine Bedarfs- und Gefährdungsanalyse durchgeführt, anschließend sollen die Ergebnisse im Gemeinderat vorgestellt werden. Der Wanderparkplatz in Förrenbach sei nun fast fertiggestellt worden. Er sei durchaus gelungen, so Bogner. Es fehlen nun noch Baumpflanzungen, Schotterrasen und die Spurverbreiterung für die Einfahrt. Mit dem Bau- und Umweltausschuss seien die letzten Feinabstimmungen für den Happurger Marktplatz erfolgt. Im Sommer werden die Arbeiten zu Ende gebracht. Der neue Marktplatz soll am 10.09. (Kinotour) und am 11.09. eingeweiht werden. Die Happurger Gemeinderäte werden sich zum Programm etwas einfallen lassen. Ebenso trifft sich eine Gruppe Förrenbacher Gemeinderäte zur Ausgestaltung der Einweihungsfeier für das neue Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus. Der Termin hierfür steht noch nicht fest, vermutlich aber im Frühherbst. Beim Deckersberger Dorfgemeinschaftshaus müsse man erst noch die Außenanlagen gestalten. Bürgermeister Bogner bedankte sich bei den Hilfskräften der gemeindlichen Feuerwehren und des Bauhofs, die bei den Unwettern mitgeholfen haben. Am Samstag, 04.06. findet die Einweihung der Schilder für das „Umweltpatenprojekt Happurger Seen“ des Gemeinderates Happurg an den Seeterrassen statt. Es werden ca. 70 Gäste erwartet, darunter auch Landrat Armin Kroder sowie etliche Kreis- und Gemeinderäte. Es erging dazu eine gesonderte Einladung.

 

Jörg Kirschner, Fraktionssprecher