Aktuelles
In der Mai-Sitzung des Gemeinderates begrüßte 1. Bürgermeister Bernd Bogner die Gemeinderätinnen und -räte (3 entschuldigt), einige Zuhörer und Herrn Kellermann vom Planungsbüro ITEC GmbH. Das Protokoll zur letzten Sitzung wurde einstimmig genehmigt (14:0 Stimmen).
Neuausrichtung in der Wasserversorgung geplant
Durch die anstehende Sanierung der zwei Alfelder Tiefbrunnen, die die Gemeinde Happurg mit Gastwasser versorgen, kristallisiert sich heraus, dass eine Neuausrichtung in der Wasserversorgung sinnvoll ist. Die Gemeinde Happurg wird sich an der Sanierung eines Alfelder Brunnens beteiligen und weiterhin Wasser aus Alfeld beziehen, jedoch lediglich für die Ortschaften Thalheim, Gotzenberg, See und Schupf. Weiterhin besteht ein Notverbund mit dem Wasserzweckverband der Pettenhofener Gruppe (Markt Lauterhofen).
Die Orte Happurg, Förrenbach und Kainsbach sollen künftig nicht nur durch die Förrenbach-Quelle mit Trinkwasser versorgt werden, sondern zusätzlich über eine Versorgungsleitung aus Hersbruck Wasser beziehen. Hierzu ist allerdings der Bau einer Verbindungsleitung zwischen Hersbruck und Happurg sowie zwischen Stausee und Förrenbach notwendig. Die beiden Wassernetze sollen nämlich miteinander verbunden sein. Als Hersbrucker Versorger könnte die Hewa GmbH fungieren, mit der der Bürgermeister bereits ein Sondierungsgespräch bezüglich der Gastwasserlieferung geführt hat. Bogner fügte an, dass die Hewa ein gutes Wassermanagement besitze, absolut verlässlich sei und schon Bereitschaft signalisiert habe.
Herr Kellermann vom Tiefbauingenieurbüro ITEC GmbH aus Nürnberg, ein erfahrener „Siedlungswasserwirtschaftler“ (zit.), erläuterte in seinem Vortrag die Planung, die mögliche Umsetzung und die geschätzten Kosten dieses Bauprojekts.
Er schickte vorweg, dass es für den Neubau der Leitung staatliche Zuwendungen aus der „RZWas 2021 Ziff. 2.2.2“ geben wird. Diese betragen 80,- Euro / lfdm neu gebauter Wasserleitung.
Mit unterschiedlichen Bauverfahren, je nach Untergrund und Bodenbeschaffenheit (-> Baugrundgutachten notwendig) und abhängig von den Gegebenheiten im Randbereich von Straßen, Wegen und Grundstücken oder durch den Bestand anderer Versorgungsleitungen in den einzelnen Sparten), soll die Trassenführung der 150mm-Wasserleitung in einer gesamten Länge von knapp 2500m wie folgt aussehen:
- Bauerngasse Hersbruck (Hewa-Anschluss)
- Alte Happurger Straße entlang
- Einmündung zur Staatsstraße ST2236 entlang
- Querung der Staatsstraße am Happurger Gewerbegebiet „Im Gässlein“ (evtl. mit Stahlschutzrohr)
- Durchquerung des Gewerbegebiets (alternativ: Verlegung am Sportheim vorbei)
- Querung des Happurger Bachs
- Hohenstädter Straße entlang bis Übergabepunkt im Ort (ggf. mit Austausch der sanierungsbedürftigen Ortsleitung in der Hohenstädter Straße, zusätzlich Ringschluss der Hochzone im Pommelsbrunner Weg möglich)
Zum Einsatz kommen sollen: HDD-Bohrspülverfahren, Einpflügeverfahren, Fräsverfahren. Um das Wasser in die Happurger Hochzone pumpen zu können, schlug Kellermann den Bau eines Pumpengebäudes in der Nähe des Happurger Bachs (im Bereich Alte Kläranlage) mit den Maßen von ca. 3x5m vor. Somit können die Pumpen „überflur“ aufgestellt werden. Sie können in beide Richtungen betrieben werden.
Für den zweiten erforderlichen Bauabschnitt der Versorgungsleitung von der Ringleitung um den Stausse (Nähe Förrenbacher Einlauf) bis zur Übergabestelle in der Thalheimer Straße (Einmündung „In der Breite“, mit Wasserzähler und Druckminderschacht) in Förrenbach mit einer Gesamtlänge von 780m rechnet Ingenieur Kellermann mit der Möglichkeit des Bohrspülverfahrens, zur Not ginge auch das Einpflügeverfahren. Will man in diesem Zuge auf einer Länge von 380m die alte Wasserleitung entlang der Thalheimer Straße komplett erneuern, könnte man den Förrenbacher Südhang, ebenfalls wie in Happurg, im Ringschluss versorgen, so Kellermann.
Die Kostenschätzung beläuft sich auf 1.472.000 Euro für den Bauabschnitt Hersbruck – Happurg (Zuschüsse: 200.000 Euro) sowie 411.000 Euro für den Bauabschnitt Stausee – Förrenbach (Zuschüsse: 62.400 Euro). Die geschätzten Gesamtkosten beider Baumaßnahmen betragen 1.883.000 Euro. Mit den zusätzlichen Baumaßnahmen (Ringschlüsse, Leitungssanierungen, Asphaltdeckenerneuerungen) würden weitere 1.043.000 Euro an Kosten hinzukommen. Die Komplettlösung soll die Gemeinde Happurg insgesamt 2.926.000 Euro kosten (ohne Zuschüsse gerechnet).
Der Gemeinderat nahm dies zur Kenntnis.
Wanderparkplatz öffentlich gewidmet
Seit den 1990er Jahren betreibt die Gemeinde Happurg am Ortseingang von Förrenbach einen Wanderparkplatz, der durch die Freigabe für den Verkehr öffentlichen Charakter erhalten hat und seitdem von der Allgemeinheit öffentlich genutzt wird. Gemäß §6 Abs. 1 des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes (BayStrWG) erhält der Wanderparkplatz durch Widmung die Eigenschaft eines öffentlichen Parkplatzes. Der Gemeinderat beschloss die Widmung für die Flurmummern 763 sowie 922/26 einstimmig (14:0 Stimmen).
Bauantrag genehmigt
Der Abbruch einer Holzlege und die Nutzunmgsänderung einer Garage zu einer Hackschnitzelheizung mit Bunker in Schupf wurde einstimmig genehmigt (14:0 Stimmen).
Berichtswesen
Der Bürgermeister informierte den Gemeinderat und die Zuhörer über folgende Themen:
- Hinsichtlich der geplanten Sanierungsarbeiten am Oberbecken wird es einen Erörterungstermin am Landratsamt in Lauf geben, noch vor dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens.
- Die Thalheimer Feuerwehr feiert demnächst das 10. Jubiläum der Jugendfeuerwehr, zu dem der Bürgermeister die Gemeinderätinnen und -räte einlud.
- Bogner bestätigte das kursierende Gerücht über eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Thalheim. Vor Kurzem habe man aufgrund von Bedenken seitens der Gemeinde Happurg ein Gespräch mit dem Landrat und dem zuständigen Behördenleiter am Landratsamt gefordert und schließlich wenige Tage später auch geführt, an dem auch die Fraktionssprecher des Geimeinderates teilnahmen. Sollte tatsächlich eine Unterkunft in Thalheim realisiert werden, so könne man davon ausgehen, dass maximal 37 Asylbewerber untergebracht werden. Dies sicherte das zuständige Ausländeramt zu, so Bogner. Damit konnte die Zahl der Bewohner gegenüber der ursprünglich geplanten Anzahl (75 Asylbewerber) deutlich gesenkt werden. Im Gegenzug bot die Gemeinde Happurg an, die Unterkunft am Happurger Marktplatz im Bedarfsfall um weitere 10 auf insgesamt 60 Bewohner aufzustocken. Ob es für den etwaigen Umbau des zur Disposition stehenden Wohngebäudes in Thalheim eine Baugenehmigung oder Nutzungsänderung bedürfe, sei noch nicht geklärt, so Bogner.
Sonstiges
Es wurde moniert, dass der Bewuchs am Happurger Stausee den Blick auf den See versperrt, nicht nur im Bereich der Sitzbänke. Auch der Uferbereich sei stellenweise eingewachsen. Bogner kündigte für nächstes Jahr stellenweise Freischneidemaßnahmen an.
Die jüngste Überschwemmung nach dem Starkregen in Thalheim sei nach Meinung von Anwohnern durch ein Schutzgitter an einem Durchlassrohr des Abwasserkanals in der Heldmannsberger Straße verursacht worden. Der Bauhof werde sich das vor Ort ansehen, so der Bürgermeister.
Jörg Kirschner, Fraktionssprecher