Aktuelles
In der ersten Sitzung nach der Sommerpause begrüßte Bürgermeister Bernd Bogner den Gemeinderat (5 entschuldigt) und die Mitglieder der Verwaltung, ebenso ein paar Zuhörer. Die Protokolle wurden einstimmig (12:0 Stimmen) genehmigt.
Drittes Standbein in der Wasserversorgung geplant
Bogner gab einen Sachstandsbericht über die derzeitigen Planungen zur Ertüchtigung der gemeindlichen Wasserversorgung ab.
Bereits seit Längerem beschäftigten sich Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat mit der wichtiger werdenden Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser in der Gemeinde. Deshalb gab es im Vorfeld Gespräche mit Versorgern, dem Wasserwirtschaftsamt und mit dem Ingenieurbüro ITEC. Letzte Woche hat eine Arbeitssitzung des Gemeinderates zu diesem Thema mit Ingenieur Herr Kellermann (ITEC) stattgefunden. Im Oktober wird es eine gemeinsame Sitzung mit dem Gemeinderat Alfeld zur Brunnensanierung Alfeld geben.
Durch die Notwendigkeit der Sanierung der Alfelder Tiefbrunnen I und II durch die Gemeinde Alfeld, welche Thalheim, Gotzenberg, See und Schupf mit Wasser versorgen, wurde die gesamte Wasserversorgung Happurgs auf den Prüfstand gestellt. Die genannten vier Ortsteile sollen weiterhin vom Alfelder Tiefbrunnen I ihr Wasser beziehen, weshalb man hier mitinvestieren müsse. Die geschätzten Kosten werden sich hierfür auf ca. 1.000.000,- Euro belaufen. Es wird mit ca. 45% Investitionskostenbeteiligung durch die Gemeinde Happurg gerechnet, abzüglich einer staatlichen Förderung von rund 50% durch das Wasserwirtschaftsamt. Man müsse jedoch erst die Alfelder Planungen sowie die gemeinsame Sitzung abwarten, so Bogner.
Die Förrenbach-Quellen schütten weiterhin konstant gut, können wirtschaftlich betrieben werden und versorgen Förrenbach, Kainsbach und – über den Reichenecker Hochbehälter - die Happurger Hochzone mit überschüssigem Trinkwasser.
Die Happurger Tiefzone könnte nun durch den Bau einer neu zu errichtenden Wasserleitung von der Hersbrucker Hewa versorgt werden. Notwendig sei schließlich der Bau einer Verbundleitung von Hersbruck (An der Haid) bis nach Happurg (Alte Kläranlage), wo zusätzlich ein Pumpwerk errichtet werden müsse.
In der Arbeitssitzung hatte sich der Gemeinderat entschieden, vorerst noch auf die Verbindungsleitung Stausee - Förrenbach sowie auf die Verbindungsleitung in der Hohenstädter Straße, die die Happurger Tiefzone mit der Hochzone verbindet, zu verzichten, aus Kostengründen. Vorrangig wolle man sich zunächst um die Versorgungsleitung der Hewa kümmern, so die Meinung im Gemeinderat.
Die neue Verbundleitung mit Herbruck eröffnet die Möglichkeit sich in beide Richtungen zu orientieren, Richtung Hersbruck oder Alfeld. Beide Wege seien laut Wasserwirtschaftsamt künftig denkbar und bieten einen Handlungsspielraum, so Bogner.
Die Kosten für die „Hewa-Leitung“ werden sich auf geschätzte 1.046.000,- Euro belaufen, abzüglich Fördergelder in Höhe von 142.400,- Euro. Demzufolge betrage der Eigenanteil der Gemeinde Happurg rund 900.000,- Euro.
Herr Kellermann vom Planungsbüro ITEC werde in der Gemeinderatssitzung am 27.11.24 anwesend sein und seine Planungen vorstellen. Nach der Beratung könne der Gemeinderat einen Beschluss zur Durchführung dieser Maßnahme herbeiführen, anschließend könnten die Förderanträge gestellt werden. Mit dem Bau könnte im Frühjahr 2025 begonnen werden. Der Gemeinderat billgte diese Vorgehensweise.
Bauanträge
Eine formlose Bauvoranfrage zum Umbau, zur Sanierung, zur Erweiterung und zur Umnutzung von zwei Anwesen in Mosenhof musste doch nicht behandelt werden. Zu umfangreich sei dieses Vorhaben, als dass man dies so schnell behandeln könne. Mit den Vertretern der einzelnen Fachbehörden am Landratsamt soll mit den Bauwerbern erst alles vorbesprochen werden, bevor sich im Gemeinderat wieder damit befasst werde. Es wurde kein Beschluss gefasst.
Der geplante Bau eines eingehausten 15,0 x 4,0 x 1,5m großen Schwimmbeckens (90 Kubikmeter Fassungsvermögen) mit Saunabereich in Reicheneck wurde mehrheitlich abgelehnt (9:3 Stimmen). Das privat genutzte Bauvorhaben, welches sich im Außenbereich befindet, soll direkt an das Wohngebäude angegliedert werden (Maße 20,50 x 7,25 m) und bedeutet einen Eingriff in den Hang. In Zeiten von Klimawandel, Wasserknappheit und Streben der Gemeinde nach Versorgungssicherheit sei dies das falsche Signal an die Gemeindebevölkerung, so die Mehrheitsmeinung.
Weitere Bauantrage wurden beraten und einstimmig (12:0 Stimmen) genehmigt:
- Errichtung einer Dachgaube und Erneuerung einer Außentreppe in Happurg;
- Nachgenehmigungen von bereits erteilten Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes bei einem Einfamilienhaus in Förrenbach;
Berichtswesen
Bürgermeister Bogner berichtete darüber, dass die N-ergie demnächst in einer Gemeinderatssitzung über den Bau der 100KV-Leitung am Kraftwerk informieren will.
Die Straßenbaumaßnahme im Schupfer Baugebiet „Bocksäcker“ laufe gut. Die Baufirma Mickan leiste gute Arbeit. Momentan werden Grundstückseinfahrten an die Gehwege und Randbereiche angebunden und angeglichen. Mit einzelnen Anwohnern müssen noch Gespräche geführt werden. Mit dem Beginn der Asphaltierarbeiten werde Anfang November gerechnet.
Das Happurger Marktplatzfest war nach anfänglicher Zurückhaltung aufgrund des Wetters dennoch erfolgreich. Mittags und nachmittags sind viele Gäste gekommen, die Stimmung war positiv.
Die „Lange Nacht der Feuerwehr“ in Förrenbach war ebenfalls ein Erfolg. Die FFW Förrenbach lud die Bevölkerung gleich an zwei Tagen ein. Das abwechslungsreiche Programm lockte viele Besucher an.
Eine Gruppe aus Gemeinderäten, Planern und Vertretern der Happurger Feuerwehr waren zur Gerätehausbesichtigung in Floss und in Oberwildenau (Oberpfalz), um sich Anregungen für den geplanten Happurger FFW-Neubau einzuholen.
In einer nicht-öffentlichen Sitzung wurde kürzlich der Kauf von drei identischen Tragkraftspritzenfahrzeugen TSF-W für die Feuerwehren in Kainsbach, Förrenbach und Thalheim durch den Gemeinderat beschlossen. Die Ausschreibungsergebnisse waren erfreulich. Die Fahrzeuge (Iveco Daily) mit einer Lieferzeit von 18-19 Monate kosten zusammen 451.000,- Euro, die Ausstattung der Fahrzeuge zusätzlich 108.000,- Euro, die drei neuen Tragkraftspritzen noch einmal rund 45.000,- Euro. Abzüglich der Zuschüsse von je ca. 50.000 Euro pro Fahrzeug bleibt am Ende ein Eigenanteil von rund 450.000,- Euro für die Gemeinde Happurg zu zahlen übrig.
Jörg Kirschner, Fraktionssprecher